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Aufenthalt in Copacabana und Medellín vom 16. Februar bis13. März 2003. Ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht (H.W.)

L.S.,von meinem diesjährigen Frühjahrsaufenthalt in Kolumbien gebe ich hier einen kurzen Zwischenbericht, nachdem mehr als die Hälfte der Zeit verstrichen ist. (In Wirklichkeit „verstreicht“ die Zeit hier nicht, sondern stürzt, was Ortskenner wissen, wie ein Wasserfall davon.)

Diesmal bin ich mit Antony Crossley, PH-Student, und Susanne-Maria („Su-ma“) Kaba, Angestellte bei den „Heidelberger Druckmaschinen“, unterwegs. Ankunft in Kolumbien: 16. Februar. Am ersten Wochenende besuchten wir Padre Manolo in Bucaramanga und Schwester Vianney in Bogotá (daneben auch den Kindergarten „Mafalda“) und begannen, das „Netzwerk“ von „Patio 13“ auszuweiten. Wie Sie / Ihr unten lesen werdet, gibt es eine ganze Füller neuer Maßnahmen, Aktivitäten und Blickrichtungen.

Im April wird Hans-Werner Huneke nach Medellín kommen und damit beginnen, die Druckwerkstatt aufzubauen. Diese Maßnahme wird sich – wie ich glaube – bestens in die unten beschriebenen Aktivitäten eingliedern.

Für August/September ist dann mein zweiter Aufenthalt geplant. Auch Manuela und Elmar werden um diese Zeit in Kolumbien sein.

Herzlichen Gruß.

Hartwig Weber
(1. März 2003)

Zwischenbericht


1. Lage

Das Projekt läuft gut, die politische Lage ist nach wie vor schlecht. Der Guerilla gelingt es weiterhin, auch in die Städte vorzudringen. Bei unserer Ankunft steht das Land noch ganz unter dem Schock des Terroranschlags auf den Club Nogal in Bogotá (fast 40 Tote, Hunderte Verletzter). Über die täglichen/nächtlichen Morde insbesondere in den städtischen Außenbezirken („comunas“ von Medellín) spricht man nicht. (Heute, Samstagnacht, hielten die Feiern auf der Straße bis nach 3 Uhr an; um 3 Uhr 30 gab es eine längere Schießerei, dann eine Detonation, nicht allzu weit vom Haus.)

Positiv aufgenommen wird die Tatsache, dass die Überlandstraßen zum großen Teil wieder frei sind. Fährt man mit dem Auto von Medellín aus etwa in Richtung Süden durch Guerillagebiet, so hält man dort eben nicht unbedingt an.

Die Jugendlichen auf der Straße, die älter als 15 Jahre sind, kommen in die „Programme“ nicht mehr hinein. Die Situation unserer Freunde, die sich vor dem Eingang des Patio treffen, ist verheerend. Marcela suche ich gleich am ersten Tag. Sie sieht viel schlechter aus als im August letzten Jahres. Am Tag darauf hat sie Geburtstag – 25 Jahre ist sie alt. Ich schenke ihr Kleider. Am selben Nachmittag bekommt sie einen Messerstich in die Brust. Offenbar von einem, der sich in der Gegend von La Manga (Barrio Triste) herumtreibt, wo sie sich nun auf keinen Fall mehr sehen lassen darf. Im August letzten Jahres hatte sie noch dort geschlafen. Wir haben mit Padre Manolo verhandelt, ob er sie nicht in Bucaramanga in ein Haus mit Mädchen aufnimmt. Er ist nicht entzückt. Aber schließlich gelang es doch, ihn zu überreden, hierher zu kommen und sie sich anzuschauen.

Erica ist angeblich schwer verletzt worden. Man habe ihr mit einem Messer in den Bauch gestochen, kreuz und quer. Marcela habe ihr nicht geholfen. Darüber sei die Freundschaft zerbrochen. Ob Erica wirklich schwanger war (wie sie im August behauptete), ist nicht ganz gewiss. Sor Sara meint, sie habe abgetrieben. Nach ihrer Verletzung ist sie zu ihren Eltern zurück gegangen. In ihrem Barrio – 20 de Julio – hat das Militär „Ordnung“ geschaffen und die Paramilitärs oder Milizen (?) vertrieben. So hat Erica nichts mehr zu befürchten. (Im August letzten Jahres waren dort drei Straßenmädchen ermordet worden, nur weil sie wieder einmal „nach Hause“ gekommen waren, eine Diskothek besuchen wollten und sich beim Kleber-Schnüffeln erwischen ließen.)

Patricia, die im letzten Jahr schon schlecht aussah und kaum aus dem Drogenrausch aufwachte (es gibt verschiedene Aufnahmen von ihr in der Fotoausstellung), ist an den Folgen der Vergiftung durch pegante-Schnüffeln gestorben.

Wenige Tage nach meiner Ankunft wird Doris (Nena), von der es eine ganze Reihe von Aufnahmen (in der Ausstellung) gibt, dermaßen zugerichtet worden, dass ihr das ganze Gesicht zugeschwollen ist, der Hals (vom Würgen) schmerzt und der Kopf weh tut. Sie sah schon zuvor sehr schlecht aus – der Niedergang innerhalb weniger Monate macht betroffen. Suma hat ihr das wunde Gesicht mit Salbe eingestrichen.

Die Jungen im Patio sind ausgetauscht, die meisten sind ins Programm gekommen, einige verschwunden, einer (vielleicht mehrere) getötet worden.

Die Lage derer, die in kein Programm aufgenommen werden (wegen des Alters oder weil sie die Bedingungen nicht erfüllten), ist aussichtslos. Überall nimmt die „limpieza social“ zu – die schnellste Entsorgung des lästigen Straßenbewohnerpacks. Man kann davon ausgehen, dass ihr früher oder später auch Marcela, El Ruso, Gorras und die anderen zum Opfer fallen.


2. Weiterentwicklung der Projektkonzeption

„Patio 13“ will die Zahl der Straßenkinderprojekte nicht um ein weiteres erhöhen, sondern Maßnahmen entwickeln, die auch den vorhandenen Einrichtungen zugute kommen können. Deren Defizite bestehen – so weit ich das überschauen und teilweise auch belegen kann – im pädagogischen Bereich. Im Patio Don Bosco zum Beispiel gibt es so gut wie keine Lernangebote. Die Beschäftigung der Kids besteht darin, sich auszuschlafen, sich zu waschen, zu essen, Ball zu spielen und den Hof zu kehren. Das ist nicht wenig, aber auch nicht genug. Selbst im weiteren Verlauf der Programme (nach dem „Patio“) scheint die erzieherische (und psychologische) Betreuung am ehesten förderungswürdig. Auf diesen Gebieten liegt unser Know how, und es gibt auch (jedenfalls in den Einrichtungen, mit denen wir zusammenarbeiten) eine große Bereitschaft zur Kooperation.

Sor Sara, Suma und ich haben „Ninos de Papel“ und Padre Manolo in Bucaramanga und die Einrichtungen der hermanas Vianney und Regina in Bogotá besucht (die ich seit 25 Jahren kenne) und folgende zukünftige Kooperation verabredet: Studierende (aus Kolumbien, aus Deutschland und aus anderen Ländern) des neu einzurichtenden Studiengangs „Straßenpädagogik“ werden in den genannten Programmen in Bucaramanga und Bogotá Praktika absolvieren können, sie werden dort von Padre Manolo und Schwester Vianney betreut und unterrichtet und kooperieren mit den dortigen Mitarbeitern.

In diesem Zusammenhang wurden neue Adressaten des Studiengangs „Straßenpädagogik“ ins Auge gefasst: Dies werden nicht nur Studierende der Normal und der Pädagogischen Hochschule, sondern auch bereits aktive Straßenpädagogen und Erzieher der Programme sein.


3. Einrichtung eines Computerraumes

Ab Oktober 2003 wird eine größere Menge von gut funktionierenden Computern an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg ausgetauscht, die uns der Rektor in Aussicht gestellt hat. Sie sollen nach Kolumbien gebracht und im Patio aufgestellt werden; an den Hof grenzt ein altes, leerstehendes Schulgebäude an.

Bei Gesprächen mit der Leitung von Ciudad Don Bosco und den Straßenpädagogen vor Ort (insbesondere John Alveiro) wird Zustimmung und großes Interesse signalisiert. Es ist vorgesehen, das Gebäude zu renovieren und einen Raum für die (etwa 35) Computer sowie für die von Hans-Werner Huneke geplante Druckwerkstatt herzurichten. Ein Architekt legt einen Einrichtungsplan vor, die Kostenvoranschläge für Tische und eine Tafel sind schon da, ein Elektriker zeichnet den Plan für die Verlegung der Elektroleitungen. Wir haben auch einen Rechtsanwalt konsultiert, der auf Zollangelegenheiten spezialisiert ist. Angeblich wird es nicht mehr als 14 Tage dauern, um die Sendung aus dem Zoll zu bekommen. (Ich habe ihn natürlich an die Abenteuer mit der Druckmaschine, die über ein Jahr lang unterwegs war, erinnert.) Bei optimistischer Sicht der Dinge könnten die Computer in Medellín im Frühjahr 2004 aufgestellt werden.

Mit den Mitarbeitern des Projekts und den Studentinnen wird derzeit eine inhaltliche Konzeption entwickelt. Da jedes Lernen mit Straßenkids (als „grupo flotante“) mit dem Problem zurecht kommen muss, dass sie ganz unregelmäßig erscheinen, kaum Kontinuität zu erreichen ist, ihre Interessen, ihre Kenntnisse und ihr Lerntempo unterschiedlich sind, stellt der Computer als individualisiertes Lernmittel und Lernhilfe eine beachtliche Chance dar. Mit Computern umgehen können, bedeutet für die Kids einen beachtlichen Kompetenzzuwachs, vor allem aber eine Statuserhöhung. Für das Projekt „Patio 13“ würde in etwa dasselbe gelten: Bisher ist uns kein Straßenkinderprojekt bekannt, in dem die Kids eine Ausbildung am Computer bekommen. Der Computerraum könnte Pilotfunktion auch für andere Programme haben.

Nach Rückkehr gedenke ich, das Computerprojekt „Officium et Humanitas“ zur Finanzierung und Abwicklung vorzuschlagen.


4. Physikunterricht etc.

Antony Crossley, Student der Physik und ausgebildeter Fotograf, hat die unterrichtlichen Maßnahmen von Manuela Welzel und Elmar Breuer vom letzten Jahr mit den Studentinnen des Projekts evaluiert und fortgesetzt; er begleitet die Versuche (Stromkreis) der Studentinnen mit den Kindern im Patio. Darüber hinaus arbeitet er mit dem neuen Physiklehrer der Normal sowie mit Consuelo (Mathematikprofessorin der Universidad de Antióquia und Projektmitarbeiterin) zusammen, die das mathematische Denken von Straßenkindern mit dem „normaler“ Gleichaltriger vergleicht und dabei auf interessante Unterschiede gestoßen ist: Straßenkids rechnen schneller, besser und mit anderen operativen Schritten, als dies die Schuldidaktik vorsieht.

Mit Consuelo hat auch Suma Kontakt aufgenommen. Als Physikerin ist sie daran interessiert, das physikalische Denken und Experimentieren der Straßenkinder zu erkunden. Darüber hinaus will sie sich um die Einführung eines Kurses in Karate im Patio kümmern – eine interessante Methode, mit der die Kids lernen sollen, mit ihren Aggressionen besser umzugehen; sie kann ihnen auch helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken - eine Art praktische Philosophie des Körpers.

Nach seinen Unterrichtsversuchen im Patio wird Tony dieselben Maßnahmen in einer Schulklasse der Normal realisieren und die beiden Prozesse (bei Straßenkindern und normalen Schülern) miteinander vergleichen.


5. „Alltagsphilosophie“ und Religiosität von Straßenkindern

Bei Sor Saras Besuch in Deutschland im Januar 2003 sind wir überein gekommen, einen zukünftigen Schwerpunkt unserer Aufmerksamkeit auf die Beobachtung und Analyse der Religiosität von Straßenkindern zu legen, um diese in den Strategien ihrer Alltagsbewältigung besser zu verstehen. „Religion“ wird dabei naturgemäß sehr weit gefasst, auch wenn die Religiosität der Menschen in Kolumbien heute noch stark christlich und katholisch geprägt ist (siehe „Vorüberlegungen zu einer Untersuchung über ‚Die Religion von Straßenkindern’“). Die „religión pupular“ hat dort überraschende neue Formen entwickelt (Kultort Friedhof, Ritualdynamik von Bestattungsbräuchen, Besessenheitsphänomene, „magische“ Praktiken, Religionsgemisch usw.). Erfragt und beobachtet werden soll nicht nur, was die Kids selbst als religiös erachten und bezeichnen, sondern das, was in ihrer Weltanschauung als religiöse Deutung und Erfahrung eine lebenswichtige Rolle spielt (religiöse Kenntnisse, Einstellungen, Auffassungen, religiöse bzw. magische Praxis).

Unter dieser Fragestellung wurden ausgedehnte Gespräche geführt mit Ana Cecilia aus dem Barrio Andalucia, Julián aus einer anderen „comuna“, zwei Frauen und einem Priester, padre Ramón. Das Interview mit Julián wird transkribiert und auf der Homepage zugänglich gemacht: Er ist unter „sicarios“ und Milizen (Banden, die die Wohnviertel beherrschen) aufgewachsen, hat Morde an zahlreichen Menschen miterlebt, ist selbst bedroht worden und hat nur überlebt, weil seine Gegner von Freunden aus dem Weg geräumt wurden. Heute ist er Psychologe mit beachtlichem analytischen Verstand und wird im Projekt die Studentinnen zur Gewaltproblematik schulen.

Im Barrio Andalucia (wo Guerilla, Paramilitärs und Milizen um die Vorherrschaft kämpfen und noch im letzten August nachts regelmäßig und stundenlang geschossen wurde) trafen wir eine Frau, deren Mann und Sohn innerhalb weniger Wochen getötet und die beiden Brüder von den Paramilitärs entführt wurden. Aus dem Elend ihres Alltags – sie sieht aus wie eine jung gebliebene Großmutter und ist tatsächlich erst 47 Jahre - hat sie sich in die Vorstellung gerettet, visionär zu sein. Sie trifft sich mit anderen zum täglichen Gebet in einem eigens eingerichteten Andachtsraum und dient den Leuten als religiöses Medium. Ihre jüngere Schwester sieht den Teufel und spricht mit ihm genau so wie mit der Jungfrau Maria.

In La Ceja, anderthalb Stunden südlich von Medellín, treffen wir Padre Ramón, Dogmatikprofessor im dortigen Priesterseminar. Er ist ein weithin bekannter, geschätzter und erfolgreicher Exorzist. Nach anfänglicher Zurückhaltung erzählt er von seinen Fällen: Heilungen von Stummen, Tauben, Kranken. Schließlich spielt er uns die Tonaufnahme eines Exorzismus vor, die wir bis zu Ende anhören müssen, wobei er Freude und Stolz nicht verhehlt. Er kennt sich gut in der einschlägigen Exorzismusliteratur aus. Zwischen seiner Theorie und seinen Praxisbeispielen und mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fällen gibt es keinerlei Unterschied. Fragen nach dem Zusammenhang der Leiderfahrung der Menschen und ihrer Besessenheit lehnt er ab oder versteht er nicht – er denkt nur innerhalb der durchaus vorhandenen Logik seines Tuns, und dies ist ja auch die Bedingung seines Erfolgs.

Sor Sara setzt die Gespräche mit Straßenkindern und Jugendlichen über deren Religiosität fort und verfasst weitere Texte dazu. Unter dem Aspekt der Religiosität wird auch das Interview mit Marcela, das dem Film („Calle luna“) zugrunde liegt, noch einmal analysiert. Victor verfasst einen biographischen Kurztext von Jonatán, der, von zu Hause weggelaufen, als Kokablätter-Pflücker unter der Guerilla im Süden (Gegend von Popayan) aufwuchs.


6. Promotionsverfahren

Nach unserer Absprache sollte und wollte Sor Sara über das Projekt „Patio 13“ promovieren. Die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universidad de Antióquia, der sie wegen eines Stipendiums verpflichtet ist, beauftragte sie jedoch, über das (m.E. langweilige) Thema der Geschichte der pädagogischen Konzeptionen dieser Fakultät zu promovieren. Darüber war sie sehr enttäuscht, nahm das Verhängnis jedoch hin.

Nach reiflicher Überlegung wollen wir versuchen doch ihr Wunschthema durchzusetzen. Die Universidad de Antióquia sollte an der wissenschaftlichen Begleitung eines Studiengangs („Straßenpädagogik“), den sie in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg aufbauen will, selbst Interesse haben.


7. Weitere Maßnahmen: Publikation, DVD

Die bereits vor unserem Treffen vereinbarten Aktivitäten haben wir noch einmal besprochen und bestätigt: Bis zur nächsten Buchmesse soll eine Publikation erscheinen, in der, begleitet von erklärendem Text und Hintergrundinformationen, im Wesentlichen die Fotos der Ausstellung erscheinen (Verlag Edition Gutenberg). Das Buch wird übersetzt und dann – anders als ursprünglich geplant – in Kolumbien extra produziert, da sich die Herstellung mit Schwarzfilm und anschließendem Versand nicht rechnet.

Für das Jahr 2003 ist weiterhin die Herstellung einer DVD vorgesehen. Sie wird Texte und eigene Medien zum Thema Straßenkinder enthalten: Informationen auch über Kolumbien, pädagogische, didaktische und methodische Inhalte, Fotos und selbst produzierte Videos. Zunächst soll sie in deutscher, dann in spanischer Version erscheinen. Eine inhaltliche Systematik ist bereits erarbeitet.

Der Film „Calle luna, calle sol“ – die Herstellung der spanischen Fassung macht erhebliche Schwierigkeiten, so dass auch in Kolumbien auf die Ausgabe mit deutschen Untertiteln zurückgegriffen werden muss – wird in Medellín mit großem Interesse aufgenommen. Die nächste Vorstellung findet im „Instituto Colombo-Americano“ (Kolumbianisch-nordamerikanisches Kulturinstitut) am 12. März 2003 statt.

(Berichterstattung bis 1. März 2003)

 

L.S.! Auf einen „Zwischenbericht“ sollte ein „Schlussbericht“ folgen – voilà: hier ist er. Morgen werde ich meine Zelte in Kolumbien abbrechen. Alles, was geplant war, ist erreicht, und mehr.

Wem das zu verdanken ist? Eindeutig Sor Sara, ihrer konzentrierten Lebendigkeit, beispielhaften Energie und beispiellosen Respektlosigkeit gegenüber dem scheinbar Unmöglichen.

Herzlichen Gruß.

Hartwig Weber


Endbericht

1. Lage

Seit Tagen kreisen Helikopter über Medellín, insbesondere über den „comunas“ (Slums), die sich als Elendsgürtel um die Stadt legen und die Hänge hinauf kriechen. Dort hat sich die Guerilla breitgemacht, die sich zuvor meist nur auf dem Land mit Überfällen, Massakern und Entführungen hervorgetan hatte. Es kommt immer wieder zu Schießereien. Die Hänge sind so steil und so eng bebaut, dass man die Toten einfach hinunter wirft, wo sie dann auf den Straßen am Fuß der Abhänge aufgelesen werden können.

Die Leute haben Angst, es könnte zu einer militärischen Invasion durch die USA kommen. Kürzlich ist ein Kleinflugzeug abgeschossen worden. Drei US-Amerikaner (auf der Suche nach Drogenfeldern oder Guerillastützpunkten) überlebten und wurden von der FARC (Guerilla) entführt.

Mit der zunehmenden Gewalt in den „comunas“ hängt es zusammen, dass sich das Erscheinungsbild und die Zusammensetzung der Kinder und Jugendlichen auf der Straße verändert. Als wir vor zwei Jahren mit dem Projekt „Patio 13“ anfingen, stellten wir fest, dass neben den traditionellen „gamin“ ein ganz anderer Straßenkindertyp getreten war: Kinder und Jugendliche, die mit ihren Angehörigen gewaltsam vom Land vertrieben worden waren und sich schließlich von ihren Familien abgesetzt hatten, umauf der Straße zu leben. Diese „ninos desplazados“ unterscheiden sich von den „gamines“ durch ihr Aussehen, ihre Erfahrung und ihre Haltung. Sie sehen besser aus, sind nicht so gewalttätig, weniger krank und haben in der Regel länger die Schule besucht, die sie plötzlich abbrechen mussten. Wir hatten uns im Projekt schwerpunktmäßig auf diesen Straßenkindertyp hin orientiert.

Nun stellten wir in letzter Zeit erneut eine Veränderung fest: Es gibt immer mehr Kinder und Jugendliche, die nicht vom Land, sondern aus den „comunas“ kommen. Sie fliehen vor der alltäglichen Bedrohung dort und retten sich auf die Straße. Sie sagen, dass ihnen die Bretter- und lechhütten keinen Schutz bieten – die Schüsse gehen einfach durch die dünnen Wände hindurch. So gibt es jetzt also nicht mehr nur die Vertreibungen vom Land in die Stadt, sondern auch eine innerstädtische Fluchtbewegung.

Die Straßenkinder des letzteren Typus unterscheiden sich wiederum von den anderen beträchtlich. Sie sind unter extremen Lebensbedingungen, ständiger Gewalt und Aggression aufgewachsen. Sie selbst sind misstrauisch und jederzeit gewaltbereit. Ihre Familien haben sie nicht verlassen, weil sie geschlagen oder missbraucht wurden, sondern weil sie nicht erschossen oder zum Eintritt in eine Gruppe der Milizen, Guerilla oder Paramilitärgezwungen werden wollen. Viele behaupten, dass sie, wenn sie zu ihren Familien zurück gingen, im eigenen Barrio sofort erschossen würden.

Auffallend ist, dass die Kinder und Jugendlichen auf der Straße immer mehr und schlimmere Verletzungen haben. Das finden wir Tag für Tag bestätigt. Viele sehen aus wie notdürftig wieder zusammengeflickt: Man sieht unterarmlange Narben zwischen Hals und Nabel, zwanzig Zentimeter lange am Hinterkopf, Stiche in Hals und Bauch. Wenn man „alte Bekannte“ wieder trifft, zeigen sie, was sie sich inzwischen neu zugezogen haben. Die Zunahme an Gewalt in der Stadt zeigt sich am Körper der Kids. Außerdem sieht man immer mehr Leute auf der Straße herumlungern, darunter auch nze Familien und auch mehr junge Mütter mit Kindern als früher. Der rigide Bürgermeister von Medellín lässt die „desechables“ („Abschaum“) von der Polizei aufsammeln – das geht nur mit Knüppeln – und wegschaffen, am nächsten Tag sind sie wieder da oder sammeln sich an einer anderen Stelle der Stadt. Der Platz La Manga wurde letzten Freitag überfallartig geräumt, heute war er wieder so bevölkert, wie ich es zuvor nie gesehen hatte.


2. Promotionsvorhaben Sor Sara

Bei Gesprächen mit der für Promotionsvorhaben zuständigen Person („coordinadora“) sowie mit dem Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät an der Universidad de Antioquia konnten wir uns mit unserem Vorhaben durchsetzen: ein ganzer Erfolg! Sor Sara wird über das Projekt promovieren.

3. Studiengang Straßenpädagogik

Auch mit dem Vorhaben, einen gemeinsamen Studiengang Straßenpädagogik aufzubauen – getragen von der Escuela Normal Superior in Copacabana, der Universidad de Antioquia in Medellín und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg –, stießen wir auf großes Interesse und Zustimmung. Zunächst soll zwischen der PH und der Universität in Medellín ein Kooperationsvertrag abgeschlossen werden.

Die Entwicklung des Curriculums ist folgendermaßen geplant: Auf der Grundlage unseres Gesprächs und eines Papiers (erarbeitet von Sor Sara und den Projektmitarbeitern Marco Antonio und Gabriel Murillo) sowie eines ersten Schreibens der Universität in Medellín wird der Studienplan bis Mai formuliert und ausgestaltet und Anfang Juni auch in deutscher Übersetzung vorgelegt. Die Pädagogische Hochschule sollte dann noch im Sommersemester 2003 ihre Zustimmung geben. Dann könnte die Ausschreibung zum Jahresende 2003 erfolgen. Der erste Kurs soll von März bis Anfang Juni 2004 abgehalten werden.

Wir möchten mit der einfachen Version eines „diploma“ oder „diplomado“ beginnen. Der Kurs besteht aus vier Lernblöcken von insgesamt 100 Stunden, die innerhalb von drei Monaten jeweils an Wochenenden abgeleistet werden. Adressaten sind Lehrerstudenten der Normal, Studenten der Ciencias Sociales der Universitäten (Sozialpädagogen), praktizierende Straßenpädagogen der unterschiedlichen Programme, sonstig Interessierte, Gäste aus Deutschland und (was mir besonders wichtig ist) Angehörige der „Policia del Menor“ (Jugendpolizei, die sich mit mehr oder weniger Geschick, Gewalt und Vorbildung um die Kids auf der Straße „kümmert“ – ich habe mit einigen von ihnen bereits „verhandelt“). Teilnehmer (zunächst sollen 40 zugelassen werden) erhalten ein Zertifikat. Das ganze Studienangebot ist projekt- und praxisorientiert.

Von Anfang an ist der Ausbau zu einem richtigen, vollwertigen Studiengang im Blick: die „licenciatura“ und die „maestria“ bis hin zum „doctorado“. Ab der nächsten Ausbauphase führt die Ausbildung zu einem qualifizierenden Abschluss (Zeugnis), der im „escalafón“ der Lehrer (Punktewertung) zählt und damit für den Gehalt relevant ist.


4. Einrichtung eines Computerraumes

Das Straßenkinderprogramm „Ciudad Don Bosco“ der Salesianer, zu dem der Patio gehört, an den unser Projekt angebunden ist, stellt einen Antrag zur Einrichtung des Computerraumes.

Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:
1. Herrichten des Raumes, Einzug einer Wand, verschließbare Tür
2. Einrichtung mit 9 Tischen und 36 Stühlen, 2 Tafeln (Neuanschaffung)
3. Elektro- und Telefonanschlüsse
4. Internetanschluss
5. Besorgen der Computer (PH Heidelberg), Überprüfung, Auswahl der Programme
6. Erledigung der Zollformalitäten in Deutschland und in Kolumbien
7. Versendung Heidelberg – Bremerhafen - Barranquilla
8. Transport über Land von Barranquilla nach Medellín
9. Ausbildung einer Person, die die Computer und Benutzer (stundenweise) betreut
10. Grundlegend: Entwicklung einer pädagogischen Konzeption durch die Projektteilnehmer jeweils unter der Perspektive von Muttersprache, Mathematik, Physik und Ciencias Sociales


5. Praktika – deutsche StudentInnen in Kolumbien

Während meines Aufenthaltes in Copacabana waren hier als Gäste aus Deutschland: Ulrike, Tony, Suma, Maria und Christine. Sor Sara hat angeregt, dass Interessenten aus Deutschland, die im Rahmen des Projekts ein Praktikum in Kolumbien absolvieren wollen, inhaltlich gut vorbereitet werden sollen. Bei ihrer Bewerbung sollen sie angeben und beschreiben, welches Vorhaben sie zu realisieren gedenken. Dieses Vorhaben muss mit den aktuellen Fragestellungen und Notwendigkeiten des Projekts abgestimmt sein.

Bevorzugt werden solche Gäste eingeladen, die einen längeren Aufenthalt planen; Kurzbesuche von wenigen Wochen sind organisatorisch unverhältnismäßig aufwendig und für das Projekt weniger ergiebig. Nach Abschluss ihres Aufenthaltes sollen die Praktikanten ihren Projektbeitrag schriftlich dokumentieren. Sor Sara wird ein Schreiben vorlegen, das die Bewerber über diese Bedingungen informiert. Wir werden dieses Schreiben ins Netz stellen.


6. Homepage des Projekts „Patio 13“. Internet

a. Auf der Seite „Mitarbeiter“ soll ein Kasten mit der Aufschrift „Unsere Praktikanten - Erfahrungsberichte“ eingefügt werden. Dieser ist mit einer Seite verlinkt, auf der die PraktikantInnen mit Foto und einem Stichwort zu ihrem Engagement aufgeführt sind. Von dort gelangt man auf die individuelle Seite jedes Praktikanten bzw. jeder Praktikantin, wo deren Fragestellungen und Erfahrungen in Text und Bild dokumentiert werden. So werden zum Beispiel die zur Zeit hier anwesenden Studentinnen Maria („Wie Straßenkinder Fußball spielen und was dabei vor sich geht“) und Christine („Behinderte Kinder auf der Straße“) über ihre Erfahrungen berichten. Tony wird sie beraten und ihre Texte und Bilder ins Netz stellen.

b. Über das Internet bleiben Tony, der am Freitag, den 10. März schweren Herzens von hier abgereist ist (die gebrochenen Studentinnen-Herzen sind schwer zu zählen), und seine Physikstudentinnen weiterhin in Kontakt miteinander. Er hat ihnen drei physikalische Aufgaben gestellt, die sie im Laufe der Zeit im Patio realisieren werden. Ihnen werden Kamera und Filme zur Verfügung gestellt, um den Lernprozess zu dokumentieren. Mit Bildern und Berichten halten sie Tony auf dem laufenden.

Im August des Jahres will Tony mit ihnen und Straßenkindern zusammen einen Fotoworkshop zum Thema „Eingreifendes Fotografieren auf der Straße“ veranstalten.


7. Marcela

Marcela ist dermaßen abgedriftet, dass man sich auch dann nicht mehr auf sie und auf mit ihr getroffene Absprachen verlassen kann, wenn es um ihre eigenen handfesten (Überlebens-) Interessen geht. Man sieht sie nur noch „zugedröhnt“. Fürs letzte Wochenende meines Aufenthaltes ist ein Treffen mit Padre Manolo verabredet, der sie anschauen und dann entscheiden will, ob er sie in sein Programm in Bucaramanga aufnimmt. Darum hatten wir ihn gebeten. Ich habe wenig Hoffung für Marcela, wenn es uns nicht gelingt, sie einigermaßen „clean“ zu halten oder zu bekommen. Sor Sara und ich haben uns vorgenommen, ihr Vitamine zu verabreichen und sie schon an den Vortagen immer wieder aufzusuchen und sie aufzurütteln. Wenn sie weiter hier in Medellín bleibt, hat sie kaum längerfristige Überlebenschancen. (Sor Sara meint, dass Marcela, eine so starke Person auf der Straße, durch ihre Verletzung (vom 25. Februar; ich hatte darüber berichtet) gewissermaßen „angeschlagen“ sei, sich als „verletzbar“ erwiesen habe, so dass sie nun die Aggression ihrer Feinde auf sich ziehe und äußerst gefährdet sei.)

Am Donnerstag vor dem entscheidenden Sonntag wird Marcelas Film „Calle luna, calle sol“ in die Universität San Buenaventura vorgeführt. (An diesem Tag wird es ein Saal voller PsychologiestudentInnen sein, die zwei Stunden lang konzentriert und einfühlsam über den Film diskutieren.) Wir haben Marcela dazu eingeladen. Bei solchen Vorführungen dabei zu sein und mitreden zu können - das mag sie ausgesprochen gern, und das macht ihr großes Vergnügen. Doch - wir finden sie nicht an der verabredeten Stelle.

Am Freitag suchen wir die Plätze ab, an denen sie sich aufhalten könnte – nichts. Auf dem Platz La Manga, wo sie noch im August letzten Jahres immer einmal wieder war, kann sie sich nicht mehr blicken lassen, sie würde sofort attackiert, wenn nicht umgebracht. Und selbst das „cambuche“ (Behausung) unter der Brücke über den Río Medellín, wo wir sie öfter besucht hatten, ist – wie sie sagte – inzwischen „caliente“ („heiß“) für sie geworden.

Victorino, ein rachitischer Junge mit Opa-Gesicht, führt uns in Gegenden, wo ich noch nie war, es sieht aus wie im berüchtigten Cartucho in Bogotá. Sor Sara wird überall von den Leuten, auch von Kindern, angesprochen: „Hermanita, hermanita!“ Wir reden lange mit ihnen, mit vielen, und alle haben Wünsche. Von Marcela keine Spur, niemand weiß etwas von ihr.

Am Samstag bin ich mit Victor und einem anderen Straßen-Bekannten von Marcela unterwegs, um sie aufzuspüren. Die Leute, die von der Polizei vom Platz La Manga vertrieben wurden, hocken irgendwo im Barrio Triste auf dem Boden herum, bewegen sich und sprechen, als hätte man ihnen eine Überdosis Psychopharmaka verabreicht, Gesichter und Kleider von dickem schwarzen Dreck überzogen. (Hier scheinen sämtliche alten Busse der Stadt repariert zu werden, die Straßen liegen voller Autoteile, demontierten Motoren, Öllachen.) Fortwährend konsumieren sie Basuco und Marihuana, das sie vor uns nicht verstecken. Die Männer spielen mit Würfeln um Geldmünzen.

Marcela ist nicht zu finden, niemand weiß etwas von ihr. Plötzlich entdecken wir – Erica (die zweite Hauptperson von „Calle luna“). Die Freude ist auf beiden Seiten groß. Sie trägt einen kleinen Karton in der Hand mit Süßigkeiten („Colombina“) und Zigaretten. Gut sieht sie aus, etwas dünner als früher, ist keineswegs so „drogada“ (zugedröhnt) wie Marcela. Die Kleider, die wir extra für sie aus Deutschland mitgebracht hatten, sind inzwischen anderweitig verschenkt, mit ihr war nicht mehr zu rechnen.

Offenbar ist Erica kurzfristig bei ihren Eltern zu Hause (im Barrio 20 de Julio) gewesen, hat es dort aber nicht lange ausgehalten. Irgendwie hält sie sich über Wasser. Sie hat sogar in einem schäbigen Hotel ein Zimmer. Gewöhnlich – das sagte sie mir im letzten Jahr – lässt sie sich von einem „novio“ (Freier) aushalten. Die Hoffnung, Marcela doch noch finden zu können, schwindet.

Am Sonntag beschwatzen wir – ohne Marcela – Padre Manolo, sie doch aufzunehmen. Er erklärt uns, wie aussichtslos es sei, jemanden zu „resozialisieren“, der schon so alt ist (25 Jahre) und so lange (über 10 Jahre) auf der Straße gelebt hat. Dennoch – er wird sie zunächst einmal 14 Tage lang in Bucaramanga beherbergen, um eine Diagnose stellen zu können. Vorausgesetzt, sie taucht wieder auf.

Nachdem wir uns von ihm verabschiedet haben, suchen wir, das ist schwer genug, das Haus von Marcelas Eltern, obwohl wir wissen, dass sie mit ihnen kaum verkehrt. Eine Szene des Films „Calle luna“ spielt dort: vermeintliche kleinbürgerliche Häuslichkeit. In Wirklichkeit ist das Viertel wegen der dort lebenden Banden berüchtigt. Wir finden Marcelas kleine Schwester (8 Jahre) und Marcelas Sohn Yeison (5 Jahre) allein, eingesperrt. Marcelas Mutter hat sich aus dem Staub gemacht, hat die Kinder zurück gelassen (es ist später Nachmittag, und sie haben heute nicht einmal gefrühstückt, nur ferngesehen). Der Vater arbeitet, auch sonntags. Er ist ein „mujeriego“ (Weiberheld), schlägt die Frau, die kleine Tochter und Marcela, wenn sie sich blicken lässt. Marcelas zweite Schwester, vielleicht 22 Jahre alt (sie taucht im Film kurz auf,) sitzt im Gefängnis. Sie wurde bei einem Banküberfall festgenommen!

(Man verlernt hier, seinen Augen zu trauen. Auch seiner gewohnten Art, sich gegenüber den Menschen zu orientieren. Unsere „Psychologie“ basiert auf der Logik gewisser Zusammenhänge zwischen Motiven – Wünschen und Interessen – und dem Verhalten der Menschen. Hier scheint es diese Gesetzmäßigkeit nicht zu geben. Entweder gibt es eine andere oder überhaupt keine Logik dieser Art.)

Das Mädchen erzählt, dass sie von dem Raubüberfall ihrer Schwester aus dem Fernseher erfahren hat. Hier wachsen neue Straßenkinder heran, das liegt auf der Hand.

Von Marcela wissen sie nichts, sie war schon lange nicht mehr da. Wir laufen die Straßen ab, wo die Prostituierten nicht einmal den Sonntagabend erwarten müssen, fahren ums Stadion herum – nichts. Nun bleibt die Hoffnung, dass Marcela überhaupt noch lebt.

(10. März 2003)


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