ERFAHRUNGSBERICHTE
- Übersicht

HARTWIG WEBER
- Aktueller Bericht
- Frühere Berichte

MITARBEITERN
- Manuela Welzel
- Elmar Breuer
- Antony Crossley
- Manfred Ferdinand

STUDENTEN (BRD)
- Maria Brenneis
- Christine Tschochohei
- Bettina Ehrlich
- Susanne B. Jung
- Cornelia Korsch
- Cristian David Ortiz Palacio
- Christoph Schulze, Elisabeth Feischen, Katrin Kastner
- Anna-Lena Wiederhold
- Daniel Welte

STUDENTEN (KOL)
- Shirley Andrea Banoy G.
- Rosa Elena Arias
- Luisa Fernanda Builes
- Natalie Manco
- Katherine Moncada
- Diana Zapata
- Sandra Vidal
- Isabel Cardona

- Alejandra Castano Palacio
- Elizabeth Ramirez Rivera
- Nataly Gómez Müller

PRAKTIKANTEN (BRD)
- Ulrike Spieler
- Malte Ottenhausen
- Christian Stöckle

LINKS zu ähnlichen Themen
- Archiv
AKTUELLES

Patio 13-Nachrichten
Hier gibt es den Newsletter
Deutsch / Spanisch

Weitere Ereignisse
Ausstellungen, Termine, Seminare, etc.

Publikationen und Medien
Das blutende Herz

 
Hintergrundinformationen / Erfahrungsberichte / Uribe

 

Kompetenz im Kompetenzzentrum

Bericht zum Studienaufenthalt von Àngela Patricia Uribe Acevedo in Heidelberg (01.10.2006 - 31.07.2007)

Seit dem Jahr 2001 haben kolumbianische Studierende aus Medellín im Rahmen der Kooperation zwischen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Escuela Normal Superior María Auxiliadora in Copacabana die Möglichkeit, nach Heidelberg zu kommen. Ziel der Partnerschaft ist nicht nur der Erfahrungsaustausch, sondern auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Von Oktober 2006 bis Juli 2007 konnte ich mit Hilfe eines Baden Württemberg-Stipendiums an diesem Austausch teilnehmen. Meine Schwerpunkte lagen zum einen im Bereich der Mathematik und zum anderen in der Straßenkinderpädagogik. Die Kenntnisse darüber konnte ich während meines Aufenthalts vertiefen und außerdem ein neues Feld für mich erschließen. Ich beziehe mich hierbei auf die Ausstellungsdidaktik im Allgemeinen und Projektmanagement im Besonderen. Selbstverständlich  waren auch die Seminare „Landeskunde für ausländische Studierende“ und „Deutsch für ausländische Studierende“ bereichernd für mich. Hierdurch konnte ich eine sehr interessante und intensive Beziehung zur deutschen Kultur entwickeln.

Im ersten Bereich, der Mathematik, konnte ich didaktische Ansätze und methodische Konzepte, die in Deutschland aktuell sind, kennen lernen und zu meinen bisherigen Erfahrungen in Beziehung setzen.

Während meines zweisemestrigen Aufenhaltes besuchte ich verschiedene Veranstaltungen, die im Bereich der Mathematik angesiedelt sind: „Mathematisches Denken“, „Computer im Mathematikunterricht“, „Grundfragen des Mathematikunterrichts“ und „Arbeitsmittel im Mathematikunterricht“. Außerdem nahm ich Veranstaltungsangebote in Pädagogik, Politik und Theologie wahr.

Im Wintersemester 06/07 fand sich eine Gruppe zusammen, die die Ausstellung “Viva la vida“-„Lebe das Leben“ organisierte. Sie fand vom 17. Juni 2007 bis 27. Juli 2007 statt. Das Ziel der Gruppe bestand nicht nur darin, diese konkrete Ausstellung zu konzipieren, sondern allgemeine Ausstellungs-Methoden zu diskutieren und zu erarbeiten.
Im Zentrum der Diskussion standen didaktische Fragestellungen hinsichtlich des Begleitprogramms, das aus einer interaktiven Rallye, einem Sinnesführer, Aufgaben für Besucher verschiedenen Alters und einer Homepage mit Materialien zur Vor- und Nachbereitung des Austellungsbesuch bestand.

Bei dieser Gruppe war ich Gründungsmitglied und verfolge deren Aktivitäten auch heute noch mit großer Aufmerksamkeit.

Während meines Aufenthaltes konnte ich selber erfahren, wie sich die Arbeit des Projekts „Patio13“ in Deutschland gestaltet. In Kolumbien hatte ich bereits einige Vorstellungen darüber, aber ich wollte mir vor Ort ein konkretes Bild machen. Jetzt weiß ich, dass ein ganz wesentlicher Teil des Projekts hier stattfindet. Die Forschung und der akademische Austausch prägen das Leben der Mitarbeiter des Projekts und sogar das Leben der Hochschule.

Außerdem konnte ich zusammen mit den anderen Stipendiaten aus Kolumbien das Projekt Patio 13 im Rahmen des Jahrestreffens der Landestiftung und des BADEN WÜRTTEMBERG-Stipendiums vorstellen. Unter anderem haben der Ministerpräsident, Herr Günther Öttinger, die Botschafterin von Kolumbien, Frau Victoriana Mejía Marulanda, und ehemalige und heutige Stipendiaten an der Veranstalltung teilgenommen.

Dieses Ereignis war nicht nur wichtig für das Projekt, es beeindruckte mich persönlich nachhaltig. Ich konnte an einem einzigen Ort all das vorfinden, was in Deutschland für mich entscheidend war: Freunde, andere Stipendiaten aus aller Welt und die Dozenten und Profesoren, die mich begleitet haben: Prof. Hartwig Weber, Herr Ferdinand, Frau Schön, Leiterin des Akademischen Auslandsamts, Frau Althaus, Deutschlehrerin.
Mein Ziel in Deutschland war von Anfang an nicht nur die Sammlung von fachorientierten Kentnissen, sondern auch der interkulturelle Austausch. Überaus interessant war für mich der Kontakt mit Leuten aus Afrika, Asien, Amerika, Europa und Australien. Bei vielen Gelegenheiten konnte ich neue Sprachen und Kulturen kennen lernen. Außerdem hatte ich auch die Möglichkeit, meine eigenen Erfahrungen insbesondere mit dem Projekt „Patio13“ einzubringen und diese mit Interessierten aus aller Welt zu teilen. Die deutsche Sprache war in diesen internationalen Gruppen eine wesentliche Verständigungshilfe und wurde so immer mehr zu einem Teil von mir.

Die Treffen, die das BADEN-WÜRTTEMBERG-Stipendium organisiert hat, haben mir neue Horizonte eröffnet. Ich konnte mit Leuten sprechen, die sich in derselben Situation befanden und sich wie ich in der deutschen Kultur zurechtfinden mussten.

Obwohl ich die deutsche Sprache natürlich immernoch nicht perfekt beherrsche, vertraue ich jetzt mehr auf meine sprachlichen Fähigkeiten und fühle mich herausgefordert, mir neue Ziele in Bezug auf die Sprache zu setzen.

Mein Studienaufenthalt in Heidelberg ermöglichte es mir, neben Deutschland auch weitere europäische Länder kennen zu lernen. So konnte ich mit anderen Stipendiaten Polen besuchen und in den Semesterferien bereiste ich Spanien. Des weiteren nahm ich an einer Exkursion nach Frankreich teil, die im Rahmen eines Theologie-Seminars angeboten wurde.

Innerhalb der zehn Monate meines Aufenhalts hatte ich eine Stelle als Tutorin im Kompetenzzentrum „Straßenkinderpädagogik Patio13“. Als aktive Mitarbeiterin des Projekts konnte ich mehr Verantwortung übernehmen und auch meine fachsprachlichen Kompetenzen verbessern.

Im Kompetenzzentrum „Straßenkinderpädagogik Patio13“ wurde ich sowohl vom Südwestrundfunk 2  (SWR-2), vom Regional-TV Karlsruhe (R.TV) als auch von der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) interviewt.

Außerdem hatte ich die Aufgabe, das Fotoarchiv des Projekts einzurichten, die Homepage ständig zu aktualisieren und an Ausstellungen und weiteren Aktivitäten teilzunehmen.  

Darunter fiel die Ausbildung als Hilfs-Druckerin bei der Heidelberger Druckmaschinen AG. Diese Ausbildung soll es mir ermöglichen eine von der Heidelberger Druckmaschinen AG gespendete Druckmaschine adäquat bei der Arbeit mit Straßenkinder einzusetzen. Dies wird neben der Einrichtung eines Kompetezzentrums einen Teil meiner Arbeit in Kolumbien ausmachen.

Bei der Einrichtung des Kompetenzzentrum werden mir meine Erfahrungen im Kompetenzzenturm in Heidelberg überaus wertvoll sein.

Sehr dankbar bin ich für die große Hilfe all derer, die mir in Deutschland und auch in Kolumbien geholfen haben, diesen Aufenthalt zu realisieren, insbesondere danke ich dem BADEN WÜRTTEMBERG-Stipendium für seine großzügige finanzielle Unterstützung. 

Heidelberg und Copacabana, im Juli und August 2007
Ángela Patricia Uribe Acevedo