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Zwei neue Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums Patio13 in Heidelberg stellen sich vor

 

Kirsten Rückauf, Heidelberg

Foto Rückauf

Ich bin Juristin und arbeite seit Oktober2008 im Projekt Patio13. Dort stehe ich als Kontaktperson für alle Fragen im Zusammenhang mit dem Masterstudiengang Straßenkinderpädagogik zur Verfügung und betreue zudem die Homepage des Projekts Patio13.
Ich habe zwei Töchter im Alter von 4 und 9 Jahren und besetze deswegen momentan auch nur eine 50 % Stelle.
Die Arbeit im Kompetenzzentrum bereitet mir sehr viel Freude, und ich bin froh, in einem so netten Team mich für eine gute Sache engagieren zu können.
Als ganz besondere Bereicherung empfinde ich es, dass im Kompetenzzentrum viele verschiedene Aufgaben auf mich zukommen und somit die Arbeit sehr abwechslungsreich ist. Der Kontakt und Umgang mit den Studenten/innen und den Dozenten/innen macht mir Spaß, insbesondere der mit den kolumbianischen Austauschstudenten/innen.
Ich finde es gut, dass durch das Projekt Patio13 die Öffentlichkeit auf das Schicksal der vielen Kinder und Jugendlichen auf der Straße aufmerksam gemacht wird.
Zudem finde ich es wichtig, dass denen eine Stimme verliehen wird, die vermeintlich keine haben, weil sie keiner hören will.
Der neuartige Ansatz des Projekts, die Bildung auf die Straße zu den Kindern zu bringen, um die Einhaltung und Wahrung des Menschenrechts, nämlich des Rechtes jedes Kindes auf Bildung zu verwirklichen, fasziniert mich und weckt in mir die Hoffnung, dass dies ein Weg zur Selbsthilfe sein kann.

 

 

Ute Schnebel, Mannheim

Foto Schnebel

Ich arbeite seit 15. November 2008 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Patio13. Nach meinem Magisterabschluss in Geschichte, Anglistik und Hispanistik habe ich mehrere Jahre Pressearbeit für die Publikationen des international ausgerichteten Verlages Wiley-VCH gemacht. Meine Aufgabe im Kompetenzzentrum Straßenkinderpädagogik ist die wissenschaftliche Evaluation des Bildungsprojekts Patio13. Außerdem bin ich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Projekts Patio13 sowie für den Masterstudiengang Straßenkinderpädagogik verantwortlich. Ich habe eine 8-jährige Tochter und einen 1,5-jährigen Sohn.
Am Projekt Patio13 gefällt mir sein innovativer Ansatz, neue Bildungskonzepte für Kinder und Jugendliche in Problemsituationen weltweit zu entwickeln. Ich bin überzeugt davon, dass jedes Kind ein Recht auf Bildung hat, und mich motiviert der Gedanke, zu einer Verbesserung der Situation bildungsferner Kinder beizutragen. Deshalb finde ich es wichtig, das alltägliche Leben der Kinder und Jugendlichen, die in schwierigen Verhältnissen leben, in all seinen Facetten zu erfassen und darzustellen. Und in den Kontext der Globalisierung und der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation eines jeweiligen Landes zu stellen. Auf diese Weise erhält man nicht nur ein Bild, das oftmals von den üblichen Vorstellungen eines „Straßenkindes“ abweicht, sondern schafft überhaupt erst die Grundlage für eine auf sie zugeschnittene Bildungsarbeit. Ein zentrales Anliegen ist für mich, in der Öffentlichkeit auf die Situation dieser Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen.
In den 90er-Jahren bin ich drei Monate durch Ecuador und Kolumbien gereist. In Erinnerung sind mir die Lebendigkeit, Buntheit und der Charme dieser Länder, vor allem aber auch der ganz normale Alltag der Menschen in Kolumbien, das ich aus den Medien vorwiegend als Land der Gewalt und des Drogenhandels kannte. Durch diese Feststellung möchte ich nicht die Probleme Kolumbiens relativieren, mir wurde während meiner Reise nur bewusst, wie stark wir durch fest zementierte Vorstellungen geprägt sind und dass auch ein „anderes“ Kolumbien existiert.
Mit der Straßenkinderproblematik verhält es sich meiner Meinung nach ähnlich. Es gibt viele Bilder, die wir sofort mit einem typischen „Straßenkind“ in Verbindung bringen. Durch die Beschäftigung mit dem Projekt Patio13, das in dem klassischen Land der Straßenkinder, Kolumbien, seinen Ausgangspunkt hat, habe ich gelernt, dass einige Vorstellungen über Straßenkinder durchaus bestätigt werden. Auf der anderen Seite haben diese Kinder aber auch viele Stärken, Eigenschaften und Träume, die ich nicht sofort mit ihnen in Verbindung gebracht hätte. Und diese Änderung der Wahrnehmung ist für mich ein wichtiger Schritt für die Bildungsarbeit mit Straßenkindern, die sonst von der Bevölkerung und der Öffentlichkeit kaum beachtet, oftmals sogar als „Müll“ der Gesellschaft betrachtet werden.