News / ENSMA im Netzwerk "Schulen: Partner der Zukunft"
Neuigkeiten von Patio13
Escuela Normal Superior María Auxiliadora ins internationale Netzwerk “Schulen: Partner der Zukunft” aufgenommen.
Dreizehn Mitarbeiterinnen von Patio13 ab Oktober 2008 mit Stipendien in Deutschland
19.09.2008 Die von Bundesaussenminister Frank-Walter Steinmeier ins Leben gerufene, vom Auswärtigen Amt koordinierte und vom Goethe-Institut sowie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst getragene Initiative “Schulen: Partner der Zukunft” hat die Escuela Normal Superior María Auxiliadora, die kolumbianische Partnerinstitution von Patio13, als Kompetenzzentrum für deutsche Sprache ausgewählt. Die Escuela Normal wird damit als besonders förderungswürdig anerkannt und in das exklusive internationale Netzwerk von Schulen in aller Welt aufgenommen, die zu Orten des praktischen Kultur- und Bildungsdialogs ausgebaut werden. Auf diese Weise soll bei jungen Menschen Interesse und Begeisterung für das moderne Deutschlad geweckt werden.
“Am Anfang, als die ersten Deutschen zur Durchführung des Projekts Patio13 zu uns kamen”, berichtete Katherine González, ehemalige Stipendiatin der Landesstiftung Baden-Württemberg und jetzt Deutschlehrerin an der Normal, bei der Eröffnung des Festaktes am 19. September 2008, “wollten wir den ausländischen Partnern näher kommen und ihre Kultur besser verstehen. So fing bei uns der Deutschunterricht an.” Das war im Jahr 2001. “Mit der Festigung und Ausweitung des Projekts wurde auch der Deutschunterricht ausgebaut”, ergänzte Ángela Patricia Uribe, die zweite Deutschlehrerin an der Normal. Auch sie ist Projektmitarbeiterin, Deutschlehrerin und inzwischen Geschäftsführerin des “Centro de Competencia Patio13” an der Escuela Normal. “Die Einführung des Deutschunterrichts verdanken wir vor allem Hans-Werner Huneke, dem Professor für Deutsch und Didaktik des Deutschunterrichts von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, jetzt Freiburg”, erinnerte sie sich. “Anfangs fand der Sprachkurs ausserhalb des üblichen Lehrplans statt”, ergänzte Isabel Cristina Valencia, die dritte Lehrkraft für Deutsch und ebenfalls ehemalige Stipendiatin in Heidelberg. “Sehr schnell wurde der Deutschunterricht Teil des regulären Lehrangebots und richtiges Wahlfach im Lehrplan der Klassen 6 bis 11.”
Was motiviert die meisten der fast 2000 Schülerinnen der Escuela Normal dazu, unbedingt an diesem Lehrangebot teilzunehmen? Der Impuls geht von Patio13 aus. Aber die größte Motivation besteht naturgemäß darin, sich um ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in Deutschland bewerben zu können. Voraussetzung dazu sind gute Sprachkenntnisse.
Bisher kamen 25 Studentinnen der Escuela Normal in den Genuss des Baden-Württemberg-Stipendiums und damit eines zehnmonatigen Studienaufenthaltes in Heidelberg oder Freiburg. Im Oktober 2008 werden weitere sieben Kolumbianerinnen, die seit Jahren im Projekt Patio13 aktiv sind, für zwei Semester nach Deutschland aufbrechen.
Der Ruf der Escuela Normal in Copacabana, die den Deutschunterricht aus eigener Kraft eingeführt hat und bisher “aus Bordmitteln” bestreitet, ist inzwischen weit ins Land hinaus gedrungen. Teilnehmer an den auch an Wochenenden angebotenen Deutschkursen kommen inzwischen von weit her, zum Beispiel von den Universitäten in Medellín. Durch die Aufnahme ins Netz “Schulen: Partner der Zukunft” erhofft man sich in Copacabana umfangreiche Fördermaßnahmen: gut ausgestattete Lehr- und Lernräume, Lern- und Landeskundematerial, ein Sprachlabor und vor allem Stipendien für Sommerkurse, schließlich auch Vollstipendien durch den DAAD für ein Studium in Heidelberg oder Freiburg.
Diese Hoffnung ist durchaus begründet: Als Höhepunkt der Feier an der Escuela Normal unter Anwesenheit von Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft überreichte die Koordinatorin des Programms “Partner der Zukunft”, Carmen Cayuelas Franco, fünf weiteren Mitarbeiterinnen von Patio13, ehemaligen Stipendiatinnen der Landesstiftung Baden-Württemberg und jetzigen Deutschlehrerinnen an der Escuela Normal, ihre Flugtickets nach Deutschland zur Teilnahme an Sprachkursen verschiedener Goethe-Institute: Catalina Baena und Isabel Cristina reisen nach Schwäbisch Gmünd, Katherina González nach München, Ángela Patricia und Sandra Milena Vanegas nach Bonn, Luisa Builes nach Dresden. Gleichzeitig brechen Michel Carolina Toro und Melissa Giraldo zum Studium an die Pädagogische Hochschule Freiburg und Tatiana Rivera, Laura Diaz, Ana María Palacio, Mayely Cardona Carvajal und Sandra Jiménez zu einem zweisemestrigen Studienaufenthalt an die Pädagogische Hochschule in Heidelberg auf.
(Hartwig Weber)