Eine Theaterschule für Straßenkinder und andere Kids
Die Theaterschule bekommt ein Gesicht
In diesem Jahr ist es endlich soweit: Die künstlerische Abteilung des Projektes Patio13 bekommt eigene Räumlichkeiten.
Auf dem bereits gekauften Terrain im Norden von Copacabana wird bis April mit den Bauarbeiten für eine Theaterschule begonnen.
In enger Anbindung an die Escuela Normal soll sie künstlerisch ambitionierten Schülerinnen, Schülern und Studierenden neben Schule und Studium die Möglichkeit vertiefter Erfahrungen im Medium des Theaters bieten. Zugleich soll die Theaterschule eine Anlaufstelle für Straßenkinder werden, die über die Teilnahme an Workshops oder Theaterprojekten einen Anreiz zur Entwicklung von Bildungsbedürfnissen und einen Zugang zu für sie geeigneten Bildungsformen finden könnten. Durch den interkulturellen Charakter der Theaterschule (und der damit verbundenen Pflege fremder Sprachen im Rahmen des Möglichen) soll auch hier dem Prinzip der Weltoffenheit Rechnung getragen werden.
Natürlich gibt es in Copacabana andere kulturelle bzw. kulturpädagogische Einrichtungen mit differenzierten Angeboten, so z.B. das „Haus der schönen Künste“ oder das städtische Kulturhaus mit Bibliothek. Jedoch ist der Bedarf um ein Vielfaches höher und Straßenkinder trifft man bisher in diesen Häusern nicht an.
Das Terrain im Ortsteil San Juan hat eine Größe von 5500 m2 und bietet ideale Voraussetzungen für eine Arbeit in ruhiger Atmosphäre, umgeben von einer wunderschönen Flora und Fauna und bei relativer Nähe zum Zentrum von Copacabana (20 Minuten per Bus). Im unteren Bereich der Finca wird der Theater- und Schulungsraum entstehen, während im oberen Teil Wohn- und Schlafräume für deutsche Schüler und Studierenden entstehen sollen, die während der Projektphasen dort beherbergt werden.
Äußerlich soll der architektonische Stil der Region Antioquia beibehalten werden, damit sich die Finca optimal in die Umgebung integriert.
Der Aufbau ist als kulturpädagogisches Projekt in Form einer Asociación gedacht. Dazu wird ein Verein nach kolumbianischem Recht gegründet, der über Projektideen, Finanzierungskonzepte und die Nutzung der Finca entscheidet.
Bislang wird der Verein von deutschen Spenden und der Partnerorganisation in Heidelberg, dem „Institut für Heilpädagogik und Erziehungshilfe e.V.“, getragen. Wir hoffen allerdings auf breitere Unterstützung in den nächsten Jahren.
Nikolaus Steiner
Weitere Fragen zum Theaterprojekt. Interview mit Rüdiger Wilms.