Materialien und Produkte / Fotogalerie
                 
               
              Fotogalerie
                 Authentischer als mündliche 
                  und schriftliche Berichte vermögen Fotos eine unmittelbare 
                  Vorstellung der Welt anderer Menschen zu geben. Bilder sind 
                  oft ergiebiger und drücken direkter als Texte Stimmungen 
                  und Gefühle aus. Deshalb werden hier Fotos präsentiert, 
                  die glaubwürdig und eindrucksvoll vom Leben auf der Straße 
                  erzählen. 
                
Zum Teil stammen die Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen der Straße selbst. Sie sind während eines Workshops entstanden, bei dem den Beteiligten Einwegkameras gegeben wurden, mit denen sie sich selbst und ihre Umwelt fotografieren konnten. Die anderen hier wiedergegebenen Fotos wurden von Hartwig Weber aufgenommen.
                Straßenkinder fotografieren sich selbst
                Zu Beginn des Projekts Patio 13 gaben wir Kindern und Jugendlichen, die auf den Straßen im Zentrum Medellíns leben, Einwegkameras und baten sie, sich selbst und ihre Umgebung zu fotografieren. Sofort waren viele begeistert bei der Sache. So entstanden zahlreiche authentische Aufnahmen, die später als Wanderausstellung in Kolumbien und Deutschland gezeigt wurde. 
                Cambuches
  Straßenkinder übernachten meist an wechselnden Stellen, 
                    unter vorspringenden Eingängen von Häusern und Geschäften, 
                    in Kabinen von Geldautomaten, vor Kinos. Die privilegierteren 
                    unter ihnen haben dauerhaftere Behausungen aus Brettern, Plastik 
                    und Säcken - "cambuches", die in Parks oder unter 
                Brücken aufgeschlagen werden. 
              Drogenkonsum
 So gut wie alle Straßenkinder konsumieren Drogen, früher schnüffelten sie Benzin, heutzutage meist Kleber aus Flaschen. Noch verheerender wirkt Basuco, ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Kokain.
              Liebespaare
                  Die Straße als Lebensraum ist nicht nur Ort des Arbeitens 
                  und Geldverdienens, sondern auch der Liebe. Straßenkinder 
                  und –jugendliche lieben spontan und hemmungslos. Denn jeder 
                  Tag könnte der letzte sein. 
                Einzelne 
                  und Gruppen auf der Straße
                  Auf der Straße überleben kann man nur, wenn man sich 
                  in Gruppen („galladas“) zusammen schließt. In der Gruppe 
                  erleben Kinder und Jugendliche der Straße oft zum ersten 
                  Mal in ihrem Leben Zuneigung und Unterstützung. Mitunter 
                  werden dort aber auch heftige Kämpfe ausgetragen.
              Kinder in Kolumbien
                  Während die Länder Mitteleuropas zusehends vergreisen, 
                  zeugen die Südamerikaner Kinder nach Herzenslust. Mehr 
                  als die Hälfte der Kolumbianer sind Kinder und Jugendliche 
                  im Alter von unter 15 Jahren. Von über 2 Millionen Menschen, 
                  die in diesem Land auf der Flucht sind, sind mehr als die Hälfte 
                  Kinder.
                Draußen 
                  vor dem Patio
                  In die Institutionen und Programme für Straßenkinder 
                  in Medellín werden Kinder und Jugendliche in der Regel 
                  nur bis zum 15. Lebensjahr aufgenommen. Die Älteren, gar 
                  die über Zwanzigjährigen, sind abgeschrieben und haben 
                  meist keine realistische Chance mehr, ins Leben der Gesellschaft 
                  integriert zu werden.
              Im Patio Don Bosco
                  Patios sind Innenhöfe, offen zur Straße und dennoch 
                  geschützt. Dort können die Kinder und Jugendlichen, 
                  die die Nacht auf der Straße verbracht haben, ausschlafen, 
                  sich waschen und essen. Wer in dieser „niederschwelligen“ Einrichtung 
                  über längere Zeit den ernsthaften Wunsch zeigt, in 
                  ein Straßenkinderprogramm aufgenommen zu werden, wechselt 
                  vom Patio dauerhaft in die Institution, wo er eine Schul- und 
                  Berufsausbildung erhält. Patio Don Bosco ist eine Einrichtung 
                  des Salesianerordens im Zentrum Medellíns. 
              Fotoworkshop
 Zu Beginn des Projekts Patio 13 wurden Einwegkameras an Straßenkinder und -jugendliche Verteilt, mit denen sie sich selbst und ihre Umwelt fotografieren konnten. So entstand eine beeindruckende Fotoausstellung, die zunächst vor Ort und dann auch in Deutschland gezeigt wurde.
              Moravia
                  Moravia ist ein Slumgebiet, das auf einem riesigen Berg von 
                  Müll entstand, dem Abfall der Millionenstadt Medellín. 
                  Jahrelang stieg Dampf aus dem Boden, unter dem der Modder vergärte. 
                  Kinder wurden krank von den giftigen Ausdünstungen. Wie 
                  in jedem Slum gibt es viele Kinder.
              Pädagogisches
                  Patio 13 ist ein pädagogisches Projekt. Straßenkindern 
                  soll geholfen werden, damit sie Anschluss an die normale Schulausbildung 
                  gewinnen. Sie lernen schreiben und lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, 
                  Kunst und Sport, vor allem aber Lebensführungskompetenz.
              Spielen
 Geeignete Kommunikationsformen, um mit Straßenkindern in Kontakt zu kommen, sind vor allem Spiele, Sport und Malen, an die Gespräche anknüpfen können.
              Auf der Straße übernachten 
                Jede Nacht müssen sich Straßenkinder einen Platz suchen, wo sie übernachten können. Am liebsten halten sie sich immer in derselben Gegend auf. Oft aber werden sie vertrieben. Die Todesschwadronen und Handlanger der „limpieza social“ („Soziale Säuberung“) verteilen Handzettel, mit denen sie Obdachlose, Diebe, Prostituierte und Homosexuelle bedrohen und vertreiben. „Wir dulden hier keinen, der herumlungert!“ Um die Angst und die Kälte der Nacht zu betäuben, konsumieren so gut wie alle Straßenkinder Drogen.